Kräuter haltbar machen auf 5 verschiedene Arten

Leckere Sommerernte – köstliche Wintergewürze

Neigt sich der Sommer dem Ende zu, so wird jedes Jahr aufs Neue ein Thema wichtig: Kräuter und Gewürze müssen für den Winter haltbar gemacht werden. Die Pflege der meisten Kräuter ist sehr einfach und die Ernte fällt dementsprechend großzügig aus, sodass ein Teil der Kräuter konserviert werden muss. Wichtig für eine lange Haltbarkeit sind zwei Dinge: der Zeitpunkt der Ernte und die Aufbewahrungsmethode. Denn nicht jede Möglichkeit eignet sich für jedes Kraut.

Auf welche Art kann welches Kraut für den Winter haltbar gemacht werden? Und welche verschiedenen Möglichkeiten gibt es? Diese Fragen beantworten wir in unserem Artikel.

Kräuter haltbar machen durch..

• Trocknen
• Einfrieren
• Salze herstellen
• Einlegen in Öl oder Essig
• Pesto zubereiten

Möglichkeiten um Kräuter haltbar zu machen

Generell sollten Kräuter um die Mittagszeit bei Sonnenschein geerntet werden, da der Wassergehalt dann am niedrigsten ist und die Konzentration der Geschmacksstoffe und ätherischen Öle am höchsten.
Die Ernte und der Rückschnitt finden meistens im Herbst vor dem ersten Frost statt. Zu den kühleren Jahreszeiten empfiehlt es sich, den Rückschnitt vormittags durchzuführen, damit sich die Pflanzen erholen können, bevor es nachts wieder kalt wird.

Trocknen

Getrocknete Kräuter können im Ganzen aufbewahrt werden und erst kurz vor dem Kochen zerkleinert werden, da sie sonst einen großen Teil ihres Aromas verlieren. Beim Trocknen liegt die Idealtemperatur zwischen 25°C und 35°C. Niedrigere Temperaturen begünstigen Schimmelbildung und bei zu hohen Temperaturen verlieren die Blätter schnell ihren Geschmack und wertvolle Inhaltsstoffe. Eine gute Belüftung unterstützt den Prozess.

Die getrockneten Kräuter werden in verschließbaren Gläsern oder luftdichten Verpackungen an einem dunklen, kühlen Ort gelagert. Es eignen sich gespülte Marmeladen- oder Senfgläser. Die Dauer der Haltbarkeit beträgt etwa 1 Jahr, die Kräuter verlieren jedoch im Laufe der Zeit ihren Geschmack.

• Hinlegen
  Diese Methode eignet sich für Kräuter mit großen Blättern wie Salbei. Auf einem trockenen Geschirrtuch oder einem Backrost werden die Blätter verteilt und an einem dunklen, luftigen Ort ca. 3 – 4 Wochen getrocknet.
• Hängen
  Die Kräuter werden mit Stiel geerntet und vorsichtig gesäubert (falls möglich ohne Wasser). In kleinen Bündeln werden die Stängel zusammen gebunden und kopfüber an einer dunklen, luftigen Stelle aufgehängt. Nach 3 – 4 Wochen können die Kräuter abgenommen und gelagert werden.
• Dörren
  Diese Methode eignet sich besonders, wenn die Jahreszeit zu kalt für ein Trocknen in der Wohnung ist oder sich keine luftige Stelle im Haus anbietet, an der die Kräuter hingelegt oder aufgehängt werden können. Im halb geöffneten Backofen oder mit einem speziellen Dörrgerät können die Kräuter bei 30°C für ca. 40 – 50 Minuten getrocknet werden.

Für welche Kräuter ist diese Methode geeignet?

Das Trocknen eignet sich am besten Kräutersorten mit harten, eher trockenen Blättern. Dazu zählen Thymian, Rosmarin, Salbei, Bohnenkraut, Oregano, Majoran, Minzen oder Zitronenmelisse.
Weniger gut eignet sich diese Methode für Kräuter mit weicheren Blättern, die mehr Wasser enthalten, wie beispielsweise Basilikum oder Dill.

Einfrieren

Für einige Kräuter ist das Einfrieren die bessere Konservierungsmethode, beim Trocknen zu viel ihres Geschmacks verloren geht. Es ist wichtig, dass sie in den richtigen Portionsgrößen eingefroren werden und die Beschriftung (Name und Datum) nicht vergessen wird.

Die Dauer der Haltbarkeit beträgt bis zu 12 Monate. Die Kühlkette sollte dabei nicht unterbrochen werden.

• Vorbereitung
  Die frisch geernteten Kräuter werden gewaschen, vorsichtig abgetrocknet und zerkleinert.
• Einfrieren
  In einem luftdichten Gefrierbeutel oder Glas können die Kräuter eingefroren werden.
• Spezialfall: als Eiswürfel einfrieren
  Die klein gehackten Kräuter können auch mit Wasser in Eiswürfelförmchen gefüllt und so eingefroren werden.

Für welche Kräuter ist diese Methode geeignet?

Das Einfrieren eignet sich am besten für mit Kräutersorten saftigen, weichen Blättern. Hierzu zählen Schnittlauch, Basilikum, Petersilie, Dill oder Borretsch.

Salze herstellen

Diese sehr alte Methode wurde schon in der Jungsteinzeit zur Konservierung von Lebensmitteln genutzt. Wichtig ist, dass die Kräuter vor dem Einsalzen vollkommen trocken sind. Ob Meersalz , Steinsalz oder Fleur de Sel genommen wird bleibt jedem selbst überlassen. Meersalz wird aus dem Meer herausgefiltert, enthält etwas mehr Feuchtigkeit.Steinsalz wird aus Salzstöcken unter der Erde gewonnen und entstammt ursprünglich dem Meer. Fleur de Sel enthält etwas mehr Feuchtigkeit. Es wird an sehr heißen Tagen gewonnen, wenn das Salz an der Wasseroberfläche trocknet und als eine dünne Schicht an der Oberfläche schwimmt. In Handarbeit werden diese Salzblüten herausgefischt. Das Mischverhältnis beträgt etwa 50 g Salz mit 10 g Kräutern.

Die Dauer der Haltbarkeit beträgt mindestens 1 Jahr.

• Salz mit Kräutern mischen
  Die frisch geernteten Kräuter werden sehr klein gehackt und mit dem Salz vermischt. Diese Mischung kann in ein Glas gefüllt und zum Würzen genutzt werden.

Für welche Kräuter ist diese Methode geeignet?

Gut geeignet ist diese Methode für Dill, Lavendel oder mediterrane Gewürze wie Majoran/Oregano und Thymian. Auch Bärlauch, Schnittlauch und Knoblauch eignen sich dafür, hier sollten jedoch auf 50 g Salz nur 4 g Kräuter gemischt werden.

Einlegen in Öl oder Essig

Öle und Essig nehmen andere Geschmäcker schnell an, sodass sie sich hervorragend für die Konservierung von Geschmäckern eignen.

Die Dauer der Haltbarkeit ist unterschiedlich: Essig ist geschlossen zwar bis zu 10 Jahre haltbar, sollte jedoch innerhalb von ein bis zwei Jahren verbraucht werden. Öl hält so lange, bis es ranzig wird, was nach ca. 9 – 12 Monaten der Fall ist.

• Gläser auskochen
  Wichtig ist es, dass die Gläser, in die das Öl oder der Essig später gefüllt werden sollen, zuerst ausgekocht werden. Dazu wird kochendes Wasser in die Gläser und Deckel gefüllt, das ganze 5 Minuten stehen gelassen und dann verkehrt herum auf die Spüle gestellt.
• Kräuteröl herstellen
  Als Basis kann ein geschmacksneutrales Öl wie Sonnenblumenöl verwendet werden, alternativ eignen sich auch Olivenöl oder Rapsöl.
  In ein ausgekochtes Glas werden einige trockene Kräuterzweige gestellt und mit Öl aufgefüllt, sodass alle Zweige und Blätter bedeckt sind. Die Gläser oder Flaschen werden ca. 2 – 3 Wochen an einen dunklen Ort gestellt, bevor die Zweige wieder entfernt werden.
  Dies ist wichtig, da die Zweige anfangen können zu schimmeln.
  
• Kräuteressig herstellen
  Als Basisessig können Weißweinessig oder Apfelessig genommen werden. Die Herstellung wird ähnlich durchgeführt wie die Herstellung des Kräuteröls. In ein ausgekochtes Glas werden einige trockene Kräuterzweige gestellt und mit Essig aufgefüllt, sodass alle Zweige und Blätter bedeckt sind. Die Gläser oder Flaschen werden ca. 2 – 3 Wochen an einen dunklen Ort gestellt, bevor die Zweige wieder entfernt werden. Soll der Essig schnell durchziehen kann es helfen, die Mischung mit den Kräutern in einem Topf vorher auf ca. 50°C (maximal 60°C) zu erwärmen. Hierbei ist der Geschmack jedoch nicht so intensiv wie der des kalt gezogenen Essigs.

Für welche Kräuter ist diese Methode geeignet?

Für die Herstellung von Öl eignen sich besonders Chilis, Knoblauch, Basilikum, Thymian, Rosmarin und Lavendel. Für den Kräuteressig können Rosmarin, Thymian, Salbei, Pfefferminze oder Lavendel verwendet werden.

Pesto zubereiten

Um große Mengen eines Krauts schnell zu verarbeiten bietet es sich an Pesto zuzubereiten.
Unsere Idee: ein leckeres Rezept für Fluffige Panini mit Basilikumpesto inkl. einer Anleitung zur Zubereitung des Pesto.

Die Dauer der Haltbarkeit des Pesto beträgt ungeöffnet ca. 1 Jahr, geöffnet maximal 5 Tage. Die Dauer kann um wenige Tage verlängert werden, indem nach Anbruch etwas Olivenöl auf das Pesto gegeben wird, sodass die obere Schicht bedeckt ist.

• Kochen oder kalt verzehren
  Pesto kann kalt zubereitet und verzehrt werden. Soll es sich lange halten, so muss es zusätzlich aufgekocht werden und in heißem Zustand in ein sauberes, ausgekochtes Glas mit Schraubverschluss gefüllt werden.
• Geöffnet trotzdem 3 Wochen haltbar?
  Wurde das Pesto geöffnet, dann hält es sich etwa 3 Tage. Diese Dauer kann verlängert werden, indem die Pestoreste vom Glasrand entfernt werden und im Anschluss eine dünne Schicht Öl auf das Pesto gegossen wird, sodass alles bedeckt ist. Das Öl konserviert das Pesto und verlängert die Haltbarkeit auf bis zu 3 Wochen.
• Rezepte
  Als Basis für Pesto gelten die folgenden Zutaten: Olivenöl, Knoblauch, geriebener Parmesan oder zerkleinerte Mandeln, Salz und Pfeffer, Kräuter.
  Das Mischungsverhältnis ist meistens individuell und vom jeweiligen Rezept abhängig. Unser Liebling ist in jedem Fall das Basilikumpesto!

Für welche Kräuter ist diese Methode geeignet?

Sehr leckere Pestos sind Basilikumpesto, Bärlauchpesto, Pesto mit getrockneten Tomaten, Minzpesto, Rucolapesto oder Paprikapesto.

Kräuter haltbar machen – welche Tipps und Tricks kennt ihr noch? Wir freuen uns auf euer Feedback!