Für einen optimalen Start in die Saison: Gemüse vorziehen im März
Im März ist es wieder so weit: die Anzucht der Gemüse- und Kräuterpflanzen kann beginnen! In diesem Monat erfreuen wir uns an aufbrechenden Samen und wachsenden Keimlingen, die jede Fensterbank verschönern. Wir erklären in diesem Artikel, welche Bedingungen die Samen bzw. Keimlinge benötigen und worauf bei der Vorzucht der Pflanzen geachtet werden muss, damit die Ernte im Sommer und im Herbst gute Erträge erbringt.
Eine Anleitung zum Vorziehen
Gründe für eine frühe Aussaat
Für viele Gemüse- und Kräutersorten ist der richtige Zeitpunkt für die Aussaat der Monat März, damit sie in den sonnigeren Monaten ab Mai bereits in Blüte stehen und ihre Früchte ausbilden können. In europäischen Breitengraden schwanken die Temperaturen im März und April jedoch sehr stark, sodass die Pflanzen draußen nur geringe Überlebenschancen haben. Damit die Pflanzen trotzdem rechtzeitig im März mit ihrem Wachstum beginnen können, empfiehlt es sich, Kräuter und Gemüse vorzuziehen. Einen späteren Zeitpunkt für die Aussaat zu wählen eignet sich leider nicht. Würden die Samen erst im Mai ausgesät werden, wenn die Temperaturen geeignet sind, so wären die Keimlinge durch die trockene Wärme höherem Stress ausgesetzt und die Entwicklung der Pflanze würde verzögert.
Auf der Fensterbank in einer Anzuchtschale kann schnell und einfach ein warmes, feuchtes Klima geschaffen werden – die perfekten Keimbedingungen für unsere Samen.
Hohe Sortenvielfalt
Wer den richtigen Zeitpunkt für die Anzucht im März verpasst hat, dem bleibt nur die Alternative zu einem späteren Zeitpunkt vorgezogene Jungpflanzen im Einzelhandel zu kaufen. Hierbei gibt es jedoch häufig nur die “Standardsorten” und keine vielfältigen Auswahlmöglichkeiten, wie es bei Samenpäckchen der Fall ist.
Wer mag, kann sich gleichzeitig als Sortenerhalter für alte Gemüsesorten engagieren. Mehr zu einer schönen Initiative zur Sortenerhaltung findet ihr hier: Genbaenkle.de – Werde zum Sortenerhalter. Ein Bericht dazu von uns wird noch folgen.
Bedingungen für die Keimung der Samen
Nicht zu früh beginnen
Es ist wichtig, dass die Pflanzen nicht vor Anfang März vorgezogen werden. Anfang Februar ist es ohne Pflanzenlampe noch zu früh, da die Keimlinge in diesem dunklen Monat noch nicht genug Helligkeit erhalten. Die Samen selber benötigen für die Keimung zwar hauptsächlich Wärme und Feuchtigkeit und könnten ohne Probleme auch vorher keimen, danach benötigt der Sämling jedoch Sonne, die vor März noch nicht intensiv genug ist. Auf der Suche nach Licht bilden die Sämlinge lange, dünne Stängel aus, die zu schwach sind, um die Pflanzen zu halten – die Sämlinge “vergeilen”.
Eine Ausnahme bilden Sorten, die eine längere Keimdauer haben, wie Paprika, Chili oder Auberginen. Diese dürfen ab Mitte Februar schon ausgesät werden, da die ersten Sämlinge sich erst im März zeigen, wenn genügend Licht vorhanden ist.
Bedingungen für das Wachstum der Keimlinge
Nachdem die Samen gekeimt sind, benötigen die kleinen Austriebe zweierlei: Licht und Wärme. Bei zu wenig Licht “vergeilen” die Keimlinge: sie bilden auf der Suche nach Licht sehr lange, dünne Stängel aus, die zu schwach sind, um die Pflanzen zu halten.
Fassen wir noch einmal zusammen: Möchten wir Gemüse vorziehen, so hängt der Erfolg im Wesentlichen von drei Faktoren ab: der Wärme, der Feuchtigkeit und den Lichtverhältnisse. Die oben genannten Bedingungen helfen dabei, die Keimung und das Wachstum der Pflanzen zu unterstützen und sorgen für beste Voraussetzungen für gesunde Pflanzen und eine gute Ernte. Aber auch wem es nicht gelingt, zu jeder Zeit die optimalen Bedingungen zu schaffen, der sollte nicht verzweifeln: auch ohne perfekte Bedingungen kann eine gute Ernte glücken!