Die Radieschenpflanze ist eine sehr anspruchslose Pflanze und durch ihre kurze Vegetationszeit (~4 Wochen) von Aussaat bis Ernte, eignet sie sich perfekt für den schnellen und unkomplizierten Anbau. Im Garten kann sie problemlos zwischen Salaten und Tomaten gepflanzt werden – doch auch auf der Fensterbank fühlt sich die sehr vitaminreiche Pflanze mit ihren prallen, leicht scharf schmeckenden Knollen wohl.
Standort
Sonnig bis halbschattig Je nach Sorte verträgt die Pflanze auch volle Sonne. Radieschen sind grundsätzlich sehr robuste Pflanzen und benötigen keinen geschützten Standort vor Regen und Wind.
Viel Gießen Obwohl Radieschen keine zusätzlichen Dünger benötigen, so ist die Wassergabe enorm wichtig, da sie extrem schnell wachsen. Besonders an heißen Sommertagen sollten sie großzügig und regelmäßig gegossen werden. Der Boden sollte nie vollständig austrocknen. Staunässe ist zu vermeiden.
Bodenbedingungen Der Boden sollte Feuchtigkeit gut aufnehmen und gleichmäßig verteilen können.
Nachbarn
Radieschen sind Schwachzehrer. Davon abgeleitet ergeben sich folgende gute bzw. schlechte Nachbarschaften:
Schwachzehrer Meist reichen die natürlichen Nährstoffe in der Erde bereits aus, sodass kein zusätzlicher Dünger benötigt wird.
Dünger – weniger ist mehr In den letzten Herbstmonaten kann der Boden für das nächste Jahr aufgelockert werden und ein wenig Kompost eingearbeitet werden. Im Frühjahr werden die Radieschen sich darüber freuen. ACHTUNG! Während der Pflanzung sollte kein organischer Dünger (z.B. Stalldung, Kompost) verwendet werden, andernfalls werden die Radieschenpflanzen mit großer Wahrscheinlichkeit sterben.
Schwarze Knollen Deuten auf ein Überangebot von Stickstoff hin. Zur Reduzierung kann ein Starkzehrer (z.B. Tomaten) gepflanzt werden. Wenn der Boden gut durchlässig ist, hilft häufiges Gießen den Stickstoffgehalt im Boden nach mehreren Monaten zu reduzieren. Weitere Informationen zu Nährstoffen und ihrer Wirkungsweise findet ihr in unserem Artikel Richtig Düngen.
Sorten & Arten
Frühe Sorten
Eiszapfen
Mairübe “Golden Ball”
Knacker
French Breakfast
Viola
Sommersorten
Cherry Belle
Flamboyant
Milva
Riesen von Aspern
Kinder für Gärtnern begeistern
Mit Radieschen ist das kein Problem
Radieschen sind perfekt dazu geeignet Kinder für das Gärtnern zu begeistern. Durch ihre schnelle Keimzeit müssen sich Kinder nicht lange gedulden, bis sie die ersten Ergebnisse interessiert bewundern können.
Bereits nach 1 Woche zeigen sich erste Resultate in Form kleiner Triebe. Nach 4 Wochen können die Knollen meist schon geerntet und gemeinsam verspeist werden.
Was für dieses kleine Familien-Erlebnis notwendig ist, erklären wir im nachfolgenden Kapitel Anzucht & Vermehrung. Wir wünschen viel Spaß beim Basteln und Gärtnern. Wenn ihr eure Ergebnisse in den sozialen Medien teilt, freuen wir uns sehr über eine Verlinkung auf diese Seite. Ihr unterstützt und motiviert uns auf diese Weise auch weiterhin tolle kostenfreie Inhalte für euch zu erstellen.
Anzucht & Vermehrung
Im Sommer können Radieschen oft bereits 3-4 Wochen nach der Aussaat geerntet werden. Im Frühjahr und Herbst beträgt die Kulturdauer etwa acht Wochen. Ein Vorziehen oder andere Vermehrungsarten, wie z. B. über Stecklinge, sind daher nicht üblich.
Radieschen können in der Wohnung von Mitte März bis Mitte September gepflanzt werden. Im Freiland sollte dies zwischen April und September geschehen, da Radieschen keinen Frost vertragen und am besten bei Temperaturen ab 10°C gedeihen.
Anzuchtschale vorbereiten Behältnis (z.B. Eierkarton, Plastik-Schale von Möhren/Hackfleisch) mit nährstoffarmer Erde füllen
Kleine Löcher in Anzuchtschale nicht vergessen Radieschen Wurzeln sollten nicht im Wasser stehen. Löcher im Boden lassen überschüssiges Wasser abfließen. Auch hier eignen sich oft gleich große/größere Plastik-Verpackungen, welche sonst im Müll landen würden. Diese mit ein paar Steinen auslegen, um für den nötigen Abstand zur Anzuchtschale auslegen und aufeinander stapeln.
Im Abstand von 4-6cm aussäen Kleine Mulden mit dem Fingern in die Erde drücken und jeweils ein Samenkorn hineingeben
Pikieren mit einem Holzspieß oder einer Gabel Sind Pflänzchen doch einmal zu nahe beieinander gewachsen, können diese vorsichtig vereinzelt/pikiert werden
Etwa 1cm hoch mit Erde bedecken Radieschen sind Dunkelkeimer und sprießen am besten, wenn sie mit Erde bedeckt sind.
Erde befeuchten Am besten eine Sprühflasche nutzen, damit die Erde nicht umher gespült wird und die Bewässerung gleichmäßig ist
Bei 12-20°C sonnig stellen Fensterbänke ein wenig abseits der Heizung eignen sich perfekt.
Erste Resultate nach etwa 1 Woche sind die ersten Keimblätter zu sehen
Regelmäßig gießen nicht vergessen die Erde sollte niemals vollständig austrocknen
Ernte
Erntezeitraum von Mai bis Oktober Je nach Sorte und abhängig vom Aussaat-Zeitpunkt können Radieschen von Mai bis Oktober geerntet werden.
Ernte binnen 4 – 10 Tagen Für die Ernte bleiben im Frühjahr je nach Sorte etwa zehn Tage, im Sommer hingegen nur vier Tage Zeit. Warum?
Knolle, Blätter und Blüten essbar Wir alle kennen die Knolle, aber auch die frischen (Bio-)Blätter sind essbar und eignen sich durch würziges Aroma sehr gut für eine besondere Note in Salaten.
Feuchte Lagerung im Kühlschrank In ein feuchtes Tuch gewickelt und im Kühlschrank gelagert halten sich Radieschen problemlos mehrere Tage und bleiben knackig. Sollten sie einmal nicht mehr knackig sein hilft es, sie für 1 Stunde in ein kaltes Wasserbad zu geben.
Radieschen-Keime für den Winter Im Winter eignen sich in Wasser (oder einem feuchten Tuch) gekeimte Radieschensaamen wunderbar als Zugabe in Salaten oder auf dem Brot mit Frischkäse.
Überwinterung
Radieschen gehören nicht zu den mehrjährigen Pflanzen. Nach der Blüte im Herbst steckt die Pflanze ihre verbleibende Energie in ihre Saamen, damit aus diesen im Frühjahr erneut kleine Pflänzchen entstehen können. Ein Rückschnitt oder eine Überwinterung sind daher nicht notwendig.
Sind Radieschen Winterhart?
Radieschen sind nicht winterhart und werden aus diesem Grund nur zwischen Mitte März bis Mitte September angepflanzt.
Krankheiten & Schädlinge
Radieschen gehören zur Familie der Kreuzblüter, welche allesamt unter den gleichen Schädlingen und Krankheiten leiden. Alle Rettich- und Kohlsorten gehören ebenfalls hierzu.
Kleine Löcher in Blättern, geringer Wuchs Können auf Erdflöhe hindeuten. Sie treten meist bei zu trockenem Boden auf, fressen Löcher in Blätter und beeinträchtigen das Pflanzenwachstum. Sie treten vermehrt im Frühjahr auf und können bereits Saamen und Keimblätter befallen. Es hilft den Boden feucht zu halten. Mischkulturen schrecken Erdföhe ab.
Braune Löcher in Radieschen Deuten auf die Kleine Kohlfliege hin. Sie treten von Mai bis September in 3 Generationen auf. Geerntete Pflanzen bis Mitte Mai bleiben zumeist verschont von den Maden, welche sich durch feine braune Fraßgänge durch die Knolle fressen. Vorbeugend helfen Gemüseschutznetze aus Bio Baumwolle.
Grob zerfressene Pflanze Deutet auf Schnecken oder den Kohlweißling Schmetterling hin, welcher seine Eier gelegt hat. Auch hier können Gemüseschutznetze aus Bio Baumwolle helfen. Chemische Schutzmittel sind unbedingt zu vermeiden, da dies der Umwelt schadet und die Knollen ungenießbar werden. Schnecken können mittels eines Schneckenschutzes (z.B. Kupferband) fern gehalten werden.
Dunkel Grau bis Schwarze Knolle Können auf ein Überangebot von Stickstoff hindeuten (siehe Pflege) oder die sogenannte Rettichschwärze bei welcher es sich um eine Pilzerkrankung handelt, welche ihren Ursprung in den Wurzeln hat. Hier hilft leider nur noch das Vernichten der vollständigen Pflanze. Die nächsten 3 Jahre sollten in diesem Boden keine Kreuzblüter mehr angebaut werden
Die richtige Pflege beschert nicht nur reichhaltigere Ernten, sondern beugt auch Schädlingen vor
Weiteres Wissen
Ursprung Es ist nicht sicher woher Radieschen ursprünglich stammen. Es gibt Hinweise auf einen Ursprung in Ostasien, da sie in China und Japan bereits v.Chr. als Zierpflanze angebaut wurde. Aber auch im Mittelmeergebiet war ein ähnliches Wildkraut mit dem Namen “Raphanus landra” (auch bekannt als “Acker-Rettich”) bekannt. Radieschen könnten eine gezüchtete Abart sein. Erst seit dem 14. Jahrhundert sind Radieschen in Mitteleuropa bekannt.
Kann man mit Radieschen abnehmen?
Radieschen sind die perfekte Zutat zum Abnehmen. Gemessen an ihrer Größe enthalten sie sehr wenige Kalorien. Scharfe Senföle schützen nicht nur das Radieschen unter der Erde davor von Feinden, wie Pilzen oder Bakterien gefressen zu werden, sondern helfen auch dem Menschen. Seine Inhaltsstoffe helfen unter anderem dabei den Körper von innen zu reinigen und verbessert die Fettverdauung im Darm.
Darf mein Haustier Radieschen fressen?
Kleinere Tiere, wie Mäuse, Hamster oder auch Kaninchen sollen nur die Blätter der Radieschen zu fressen bekommen, da die Senföle in der Knolle eine schädliche Wirkung auf die Verdauung der Tiere haben kann. Meist rühren kleinere Tiere die Knolle nicht an. Viele größere Tiere insbesondere Hunde können die Knolle zwar problemlos essen, sie haben jedoch eine blähende Wirkung, so dass Hunde sehr übelriechende Darmwinde entwickeln können. 😉
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