- Standort
- Hell
Hell - Halbschattig, wenig direkte Sonneneinstrahlung
- Temperatur
- mind. 18°C
Optimale Temperaturen zwischen 20°C - 25°C
- Gießen
- mäßig
Keine Staunässe, nicht zu trocken
- Nährstoffbedarf
- Starkzehrer
Zur wärmeren Zeit alle 2 - 4 Wochen düngen
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Inhalt
Der Philodendron Florida Beauty ist ein panaschierter Hybrid aus P. squamiferum und P. pedatum. Er benötigt einen hellen Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung. Die oberste Erdschicht darf antrocknen, bevor erneut gegossen wird. Die Pflanze gehört zu den Starkzehrern und benötigt mind. einmal im Monat eine Düngergabe. Es werden Temperaturen von 20°C bis 25°C bevorzugt. Eine Vermehrung ist über Stecklinge möglich.
Weitere Pflanzenraritäten finden sich unter unseren Specials.
Standort
Philodendron Florida Beauty als Luftreiniger
Als Zimmerpflanze wirkt sich der Philodendron positiv auf das Raumklima aus, indem er Schadstoffe aus der Luft filtert. Dazu zählen u. a. Formaldehyd und Trichlorethylen, welche aus Möbeln, Bodenbelägen, Textilien, Reinigungsmitteln oder Klebstoffen ausdünsten. Durch die Verbesserung der Luft kann Atembeschwerden und Kopfschmerzen vorgebeugt werden.
Bodenbedingungen
Quelle: Instagram @plantmomdivinity
Geschichte
Der Philodendron Florida ist als ein Hybrid aus P. squamiferum und P. pedatum hervorgegangen. Er wurde von Robert McColley gezüchtet und erstmals im Jahr 1956 dokumentiert. Die Elternpflanzen Philodendron squamiferum und Philodendron pedatum stammen aus dem Amazonasgebiet. Auch P. Florida benötigt tropische klimatische Bedingungen mit warmen Temperaturen und einer hohen Luftfeuchtigkeit. Die Pflanze zählt zu den Halbepiphyten (Hemiepiphyt), d. h. sie kann auf anderen Pflanzen wachsen.
Als Hybrid zwischen P. pedatum und P. squamiferum erkennen wir in P. Florida Merkmale beider Elternpflanzen. Die Blätter junger Pflanzen sind oval und länglich, während die adulte Form große, mehrlappige Blätter und einen roten, rauen Stamm besitzt. Näheres zur Verwandtschaft der drei Pflanzen ist im Abschnitt über die Namensherkunft zu finden.
In den 1950er Jahren gelangten einige Philodendron-Arten zu großer Beliebtheit und es fanden zahlreiche Forschungen und Züchtungen statt, bevor die Begeisterung gegen Ende des Jahrzehnts wieder abflachte. Robert McColley, dessen Spitznahme Bob lautete, betrieb die Bamboo Nurseries in Orlando und schuf viele berühmte Hybriden, wozu u. a. der Philodendron Prince of Orange, Philodendron McColley’s Finale und der Philodendron Black Cardinal zählen.
Quelle: floridamemory
Quellen v. l. n. r.: Instagram @ayahnasgarden, @earthdiscoplants, @living.the.plant.life
Blattform des Philodendron
Der Philodendron Florida Beauty kann in verschiedenen Altersstadien unterschiedliche Blattformen hervorbringen. So sind Blätter von jungen Pflanzen oft oval und länglich, während die Blätter älterer Pflanzen die typische Form mit mehreren Lappen besitzen. Die Ausprägung der Lappen neuer Blätter nimmt mit dem Alter der Pflanze zu.
Veränderung der Blätter während der Ontogenese
Am Beispiel des P. squamiferum möchten wir die Veränderung der Blattformen nachvollziehen, die während der Entwicklung der Pflanze (Ontogenese) stattfindet.
Quelle: Exoticrainforest
1: Im Jugendstadium (Juvenile Phase) sind die Blätter klein und oval. Ihre Form ist länglich.
2: Das erste Stadium der Entwicklung (lat. Morphogenese) ist erreicht und im Blattbereich, der an den Stamm grenzt, sind erste Ansätze der für Philodendron Florida Beauty typischen Blattlappen zu erkennen.
3 und 4: Die adulten Formen der Pflanze besitzen mehrere, stark ausgeprägte Lappen.
Variegation
Der P. Florida wird oft als P. Florida Beauty Green Variegata oder P. Florida Green bezeichnet. Hierbei handelt es sich um keine Variegation, sondern um die “normale” Form des P. Florida. Die Panaschierung (lat. Variegation) des P. Florida Beauty ist zunächst hellgrün und wechselt bei ausreichender Helligkeit über gelb zu weiß-gelb. Je heller der Standort ist, umso schneller zeigt sich die gelb-weiße Panaschierung.
Namensherkunft
Der Philodendron Florida Beauty geht als Hybrid-Züchtung auf mind. zwei verschiedene Philodendron-Arten zurück. Bei den Elternpflanzen handelt es sich um P. squamiferum und P. pedatum. Wie können diese drei Arten nun voneinander unterschieden werden?
Für einen Bestimmungsvergleich von P. squamiferum, P. pedatum und dem Hybrid P. Florida betrachten wir die oberflächlichen Merkmale zur Beschaffenheit der Pflanze (Morphologie). Die optischen Ähnlichkeiten der Blätter aller drei Arten lassen zunächst vermuten, dass es sich hier sogar um eine Pflanzenart handelt, deren Blätter sich in unterschiedlichen Altersstadien (Phasen der Ontogenese) befinden. Da sich Form der Blätter des Philodendron im Laufe der Zeit jedoch verändert, sind diese nur ein schwaches, unverlässliches Kriterium für einen Artenvergleich.
Quelle: Exoticrainforest
Durch die Betrachtung des Blattstiels können wir eindeutige Unterschiede zwischen den drei Pflanzen erkennen und gleichzeitig Rückschlüsse auf die Verwandschaft von P. Florida mit P. squamiferum bzw. P. pedatum ziehen.
Wir erkennen auf dem Blattstiel des P. squamiferum schuppenartige Fortsätze (Squamule), die auch als Haare bezeichnet werden. Diese umschließen den Blattstiel und sind auch an den Kataphyllen der Pflanze zu finden. (Kataphyllen sind schmale Blätter, welche die neu entstehenden Blätter umschließen.) Der Blattstiel hat eine rote Farbe.
Die Farbe des Blattstiels von P. Florida kann zwischen einem helleren rot und grün variieren. Die Squamulen sind bei P. Florida nur in verkümmerter Form vorhanden. Der Blattstiel ist mit warzenartigen Sturkturen bedeckt (verrukös), die entfernt an die Squamulen des P. Sqamiferum erinnern.
P. pedatum hingegen besitzt einen sehr glatten, hellgrünen Blattstiel. Es sind keine Squamulen vorhanden. Bei den in regelmäßigen Abständen auftretenden bräunlichen, ovalen Punkten handelt es sich um extraflorale Nektarien. Dies sind Drüsen, die außerhalb der Blüten auftreten und Nektar produzieren. Dadurch werden Ameisen angezogen, die dem Schutz der Pflanze dienen.
Es gibt Theorien, die weitere Philodendron-Arten als Elternpflanze von P. Florida nennen. Dies sind unter anderem P. amazonicum, P. laciniatum, P. laciniosum, P. polypodioides und P. quericifolium. Auch genannt werden Caladium pedatum und Dracontium laciniatum. All diese Bezeichnungen sind Synonyme für P. pedatum. Da der Philodendron im Laufe seines Lebens seine Blatt- und Wuchsform verändert, wurden verschiedene Namen für die gleiche Pflanzenart P. pedatum vergeben. Panaschierte Exemplare sind aktuell nur von P. pedatum und P. Florida bekannt.
Philodendron squamiferum
Der Philodendron squamiferum (Aussprache squam-if-er-um) ist in den Regenwäldern des Amazonasgebiets beheimatet und wurde erstmals im Jahr 1845 in der Wissenschaft beschrieben. Er zählt zu den Hemiepiphyten, d. h. er kann auf anderen Pflanzen wachsen.
Die Blätter der Pflanze können mehrere Lappen besitzen, die eine glänzend-grüne Oberfläche aufweisen. Ihre Stängel sind rot und mit langen, borstigen Schuppen bedeckt (ugs. Behaarung). Diese rote Behaarung lässt sich in ähnlicher Form bei anderen Philodendron-Arten wie P. verrucosum und P. nangaritense beobachten.
Die Spatha (Blütenscheide) des P. squamiferum färbt sich außen rot und bleibt im Inneren weiß. Der Philodendron produziert Pheromone, um Käfer zur Bestäubung anzulocken. Während der Bestäubungszeit (Anthese – zu diesem Zeitraum ist die Blüte vollständig geöffnet und kann bestäubt werden) lässt sich ein leichter Temperaturanstieg in der Spatha des Philodendron messen. Diese Temperaturveränderung dient ebenfalls der Anlockung von Käfern.
Quelle: aroidpictures
Philodendron pedatum
Der Philodendron pedatum stammt ebenfalls aus dem Amazonasgebiet und wurde erstmals 1841 beschrieben. Er kommt in verschiedenen Altersstadien mit vollkommen unterschiedlichen Blattformen vor, was dafür gesorgt hat, dass im Laufe der Jahre zahlreiche verschiedene wissenschaftlichen Namen für diesen Philodendron vergeben worden sind. Der Botaniker Joseph Dalton Hooker hielt P. pedatum ursprünglich für eine Kaladie (Caladium), was dazu geführt hat, dass einige Datenbanken das Basionym (wahrer wissenschaftlicher Name) dieser Art noch immer als Caladium pedatum aufführen.
Als Hemiepiphyt rankt P. pedatum um Bäume. Dabei bildet er große Blätter aus, die im Laufe des Pflanzenlebens vollkommen unterschiedliche Lappen und Ausprägungen besitzen (siehe Fotos).
Alle Philodendren sind Aroiden, welche als Blüte eine Spatha ausbilden. Die Spatha ist die Blütenscheide, die um den Spadix (Blütenkolben) wächst. Streng genommen handelt es sich bei der Spatha nicht um eine einzelne Blüte, sondern einen Blütenstand, der aus sehr vielen kleinen Blüten entsteht, die entlang des Spadix wachsen. Diese Blüten können männlich, weiblich oder steril männlich sein. Eine Selbstbestäubung ist jedoch nicht möglich, daher ist der Philodendron auf Insekten angewiesen.
Quelle: aroidpictures
Weitere Informationen zur Blütenbildung und -entwicklung von P. squamiferum und P. pedatum sind in einem wissenschaftlichen Artikel der US National Library of Medicine National Institutes of Health zu finden.
Welche Erfahrungen habt ihr mit eurem Philodendron Florida Beauty gemacht und welche Exemplare besitzt ihr? Wir freuen uns auf eure Kommentare!